TY - JOUR A1 - Toepfer, Georg T1 - Diversität. Historische Perspektiven auf einen Schlüsselbegriff der Gegenwart T2 - Zeithistorische Forschungen – Studies in Contemporary History N2 - Der Begriff »Diversität« hat in den letzten Jahrzehnten eine erstaunliche Verbreitung erfahren. Traditionell bezeichnete das Wort nur einen Zustand der Verschiedenheit; in der Gegenwart erscheint es in vielen Kontexten, um dessen Gegenteil zu erreichen: Das Wort meint Verschiedenheit und zielt auf Gleichheit. Schulen und Universitäten regeln Chancengleichheit im Namen von Diversität, Unternehmen formen eine heterogene Belegschaft mittels eines »Diversitätsmanagements«, und Migrationsbewegungen haben die alte Debatte um den Multikulturalismus wieder belebt. Durch seine vielseitige Anschlussfähigkeit ist Diversität zu einem populären und meist positiv besetzten Begriff geworden, der theoretisch jedoch weithin unterbestimmt blieb. Seine Paradoxie besteht in der Kollektivierung von Individuen zu homogenen Gruppen bei gleichzeitiger Pluralisierung dieser Gruppen zu nebeneinanderstehenden Einheiten – ausdrücklich ohne eine umfassende Universalisierung anzustreben. Y1 - 2020 UR - https://zeitgeschichte-digital.de/doks/frontdoor/index/index/docId/1767 UR - https://www.zeithistorische-forschungen.de/1-2020/5820 VL - 17 IS - 1 SP - 130 EP - 144 PB - ZZF – Centre for Contemporary History: Zeithistorische Forschungen CY - Potsdam ER -