TY - CHAP A1 - Ziemann, Benjamin A1 - Kühne, Thomas A2 - Ziemann, Benjamin A2 - Kühne, Thomas T1 - Militärgeschichte in der Erweiterung. Konjunkturen, Interpretationen, Konzepte T2 - Was ist Militärgeschichte? N2 - Am Ende des Jahrhunderts der totalen Kriege ist die kriegerische Gewalt den meisten Menschen in Deutschland, aber auch sonst in den westlichen Industriegesellschaften sehr fremd geworden und doch auch wieder sehr nah gekommen. Kriege als bewußt herbeigeführtes oder schicksalhaft hingenommenes Mittel der Politik sind umstrittener denn je, und dasselbe gilt für den Soldaten als Akteur und Symbol der kriegerischen Gewalt. Dessen Legitimationsverlust ist an den Diskussionen um die Wehrpflicht, das „Mörder“ - Zitat von Tucholsky oder die Rolle des Deserteurs in der Geschichte, zumal der des Zweiten Weltkriegs, abzulesen. Damit ist ein weitreichender mentaler Wandel gegenüber der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts angesprochen, der in Deutschland nur stärker ausgeprägt war als in anderen Industrienationen. Gleichzeitig aber ist, wie oft gesagt wird, der Krieg nach Europa zurückgekehrt. Das Ende der Ost-West-Konfrontation läutete keinen globalen Frieden ein, es machte vielmehr den Krieg wieder möglich, auch in Europa, vor der Haustür jener Nationen, die sich im Geiste von ihm verabschiedet hatten. Eine Welt oder auch nur ein Europa ohne Krieg – diese Vision hat sich am Ende des 20. Jahrhunderts als Illusion erwiesen. Y1 - 2005 UR - https://zeitgeschichte-digital.de/doks/frontdoor/index/index/docId/25 UR - http://www.zeithistorische-forschungen.de/sites/default/files/medien/material/kuehne_ziemann_mge.pdf SP - 299 EP - 318 PB - Schöningh CY - Paderborn ER -