TY - JOUR A1 - Baberowski, Jörg T1 - Gewalt verstehen T2 - Zeithistorische Forschungen – Studies in Contemporary History N2 - Weil sie verletzt und Schmerzen verursacht, ist Gewalt eine fortwährende Irritation, eine Herausforderung für das Verstehen. Deshalb versuchen Historiker, die auf der Suche nach dem Sinn des vergangenen Geschehens sind, Gewalt als Ausnahmehandlung zu rationalisieren, „die Fassungslosigkeit zu domestizieren, sie wegzuerklären“.1 Denn das Verstehen kommt immer dann ins Spiel, wenn man sich nicht mehr im Selbstverständlichen bewegt und sich das Bedrohliche wieder in die vertraute Selbstverständlichkeit einfügen soll.2 Wer im dauerhaften Kriegszustand lebt, wird die Frage nach den Ursachen der Gewalt möglicherweise für überflüssig halten; wer hingegen nur den Frieden kennt, braucht eine Begründung für die Gewalt, die Menschen anderen Menschen antun. Man könnte auch sagen, dass Historiker Gewalt gewöhnlich als abweichendes Verhalten klassifizieren. Aus dieser Perspektive kommen ihre Fragen. Warum tun Menschen einander verstörende Grausamkeiten an? Y1 - 2008 UR - https://zeitgeschichte-digital.de/doks/frontdoor/index/index/docId/1881 UR - https://www.zeithistorische-forschungen.de/1-2008/4400 VL - 5 IS - 1 SP - 5 EP - 17 PB - ZZF – Centre for Contemporary History: Zeithistorische Forschungen CY - Potsdam ER -