TY - JOUR A1 - Waldenfels, Bernhard T1 - Das Fremde denken T2 - Zeithistorische Forschungen – Studies in Contemporary History N2 - Das Fremde ist einerseits etwas Uraltes, andererseits etwas höchst Aktuelles. Was das Uralte angeht, so genügt es, auf zwei Quellen der westlichen Kultur hinzuweisen. In Mose 2,22 heißt es: „Die Fremdlinge sollst du nicht schinden und drücken; denn ihr seid auch Fremdlinge in Ägypten gewesen.“ Es ist ein Gebot, das auf eine vorherige Erfahrung hinweist, nämlich auf das Exil, von dem das Jüdische bis in die Gegenwart gezeichnet ist. Bei den Griechen trägt Zeus den Beinamen xenios - der Gott, der das Gastrecht schützt. Wie eng Fremdheit, Gastfreundschaft und Feindschaft beieinander wohnen, zeigt sich in der schillernden Bedeutung der lateinischen Wörter hostis und hospes. Hat die Aktualität der Fremdheitsproblematik überhaupt etwas mit diesen alten Traditionen zu tun? Vielleicht könnte das Denken des Fremden - speziell aus Sicht der Philosophie - darauf eine Antwort geben, gerade weil sich dieses Denken weder auf sicher vorhandene Traditionen stützt noch in Tagesfragen aufgeht. Y1 - 2008 UR - https://zeitgeschichte-digital.de/doks/frontdoor/index/index/docId/1896 UR - https://www.zeithistorische-forschungen.de/3-2007/4743 VL - 4 IS - 3 SP - 361 EP - 368 PB - ZZF – Centre for Contemporary History: Zeithistorische Forschungen CY - Potsdam ER -