TY - JOUR A1 - Eichenberg, Julia T1 - London Calling. Adressbücher des britischen Exils im Zweiten Weltkrieg T2 - Zeithistorische Forschungen - Studies in Contemporary History N2 - Menschen schreiben, Menschen notieren. Papierne (heute auch digitale) Gedächtnisstützen halten fest, was sich im Kopf der oder des Schreibenden abspielt, um es für kurze oder längere Zeit zu sichern und zu übertragen. Termine, Kontakte und Adressen werden besonders oft verschriftlicht, da es sich um Informationen handelt, die präzise wiedergegeben werden müssen. Jeder einzelne Datensatz (eine Adresse, Telefonnummer, Ort und Zeit eines Treffens, Kontakte zu einer bestimmten Person) ist in sich eher trocken und schwer zu merken, die Verschriftlichung verwaltet also und assistiert unserer Erinnerung. An der Schnittstelle zwischen Alltagslogistik, Sozialleben und Erinnerung sind Adressbücher Hilfsmittel und Kulturtechnik zugleich. Das Adressbuch als Gegenstand dient im Sinne Bruno Latours der Delegation, da sein*e Benutzer*in Informationen auslagern kann. Dadurch werden Adressbücher fester Bestandteil von Netzwerken, welche ohne diese Niederschrift nicht aufrechtzuerhalten wären. Das lässt sich am Beispiel europäischer Netzwerke in London während des Zweiten Weltkrieges darlegen: anhand eines edierten »Who’s Who« und des persönlichen Adressbuches des Juristen René Cassin. Y1 - 2019 UR - https://zeitgeschichte-digital.de/doks/frontdoor/index/index/docId/1516 UR - https://www.zeithistorische-forschungen.de/2-2019/5734 VL - 16 IS - 2 SP - 363 EP - 374 PB - ZZF – Centre for Contemporary History: Zeithistorische Forschungen CY - Potsdam ER -