TY - JOUR A1 - Kirsch, Jan-Holger T1 - Militärgeschichte als Zeitgeschichte. Vorwort T2 - Zeithistorische Forschungen – Studies in Contemporary History N2 - In den 1970er- und 1980er-Jahren galt die militärgeschichtliche Forschung in der Bundesrepublik als sehr konservativ. Viele sich als progressiv verstehende Geschichtswissenschaftler und -lehrer betrachteten eine zu intensive Beschäftigung mit Militär und Krieg als politisch verfehlt, pädagogisch gefährlich und wissenschaftlich anachronistisch. Zwar wurde „Militarismus“ als historisches und soziologisches Phänomen erforscht sowie „historische Friedensforschung“ zum Postulat der Geschichtsdidaktik gemacht, doch entfernte man sich in „pazifistischem Affekt“ (Jan Philipp Reemtsma) von der konkreteren Realität des Gewalthandelns und der militärischen Vergesellschaftung. Dies war einerseits verständlich und aus heutiger Sicht dringend geboten, um die preußisch-deutschen Traditionen einer Glorifizierung des Militärs und einer anwendungsorientierten Operationsgeschichtsschreibung zu überwinden. Andererseits wurden durch die dezidierte Abkehr vom Militärischen viele Gegenstandsbereiche ausgegrenzt, die zum Verständnis der deutschen und internationalen Geschichte besonders des 19./20. Jahrhunderts essenziell sind. Y1 - 2005 UR - https://zeitgeschichte-digital.de/doks/frontdoor/index/index/docId/2027 UR - https://www.zeithistorische-forschungen.de/1-2005/4903 VL - 2 IS - 1 SP - 88 EP - 89 PB - ZZF – Centre for Contemporary History: Zeithistorische Forschungen CY - Potsdam ER -