TY - CHAP A1 - Saryusz-Wolska, Magdalena A2 - Classen, Christoph A2 - Saupe, Achim A2 - Wagner, Hans-Ulrich T1 - Zwischen den Schichten lesen. "Am grünen Strand der Spree" und die Authentisierung der Holocaustdarstellung T2 - Echt inszeniert. Historische Authentizität und Medien in der Moderne N2 - Der Aufsatz präsentiert die multimediale Geschichte des Romans, Hörspiels und Fernsehfilms »Am grünen Strand der Spree«, die zwischen 1955 und 1960 in Westdeutschland publiziert wurden. Darin schildern der Autor Hans Scholz bzw. die Regisseure Gert Westphal und Fritz Umgelter unter anderem die Massenerschießung von Juden in der sowjetischen Stadt Orscha im Herbst 1941. Der Romanautor beteuerte, die Beschreibung basiere auf seinen eigenen Kriegserinnerungen, und nahm für sich die Position eines Augenzeugen in Anspruch. Zugleich passte er das Bild des Verbrechens an die mutmaßlichen Erwartungen seiner Leser*innen an. Ähnlich agierten die Regisseure des Hörspiels und Fernsehfilms. Jede Version entfernte sich von den Ereignissen, die während des Ostfeldzugs tatsächlich stattfanden, und ähnelte zunehmend den Erzeugnissen der bundesdeutschen Erinnerungskultur, die Leid und Heldentum deutscher Soldaten in den Vordergrund stellte. Nichtsdestotrotz hielten die Rezipient*innen – darunter zahlreiche Kriegsveteranen – die Szene aus Orscha für besonders »authentisch«. Anhand von Aussagen in zeitgenössischen Besprechungen, Briefen und Interviews wird die Vorstellung von angeblich »authentischen Kriegsbildern« in der Bundesrepublik diskutiert. Y1 - 2021 UR - https://zeitgeschichte-digital.de/doks/frontdoor/index/index/docId/2446 SP - 127 EP - 161 PB - Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung (ZZF): zdbooks CY - Potsdam ER -