TY - JOUR A1 - Vidović, Patricia T1 - Subjektive Historiographie. Die ungarische Filmemacherin Márta Mészáros und ihre »Tagebuch«-Trilogie (1982–1990) T2 - Zeithistorische Forschungen - Studies in Contemporary History N2 - In den ungarischen Wochenschauen der 1950er-Jahre, »diesen kurzen Propagandafilmen«, wie der ungarische Filmemacher Sándor Buglya schreibt, »sind nur die Bilder wahr. Was aber durch die Filme, die vorgetragenen Dialoge und den Kommentar präsentiert wird, ist eine ständige Lüge. Und natürlich tost ununterbrochen der Beifall. Die Kamera verstellt die Wahrheit, sie gaukelt wirklichkeitsferne Illusion vor.« Nun könnte man darüber streiten, was »wahre Bilder« sind. Entscheidend jedoch ist Buglyas Hinweis, dass jegliche Art von Film, sei es ein Dokumentar-, Wochenschau- oder Spielfilm, die vorfilmische Realität verändert. Buglya schildert, wie in ausländischen und Budapester Wochenschauberichten nahezu dasselbe Bildmaterial verwendet, jedoch mit einander entgegengesetztem Kommentar ausgestrahlt wurde: Während erstere (im Blick auf das Jahr 1956) die Ereignisse eines Volksaufstandes dokumentierten, galten für letztere dieselben Bilder als Beleg einer Konterrevolution. Der Dokumentarfilm, so Buglya, sei kein Abbild des Realen, sondern spiegele mehr oder weniger genau das Verhältnis des Regisseurs zur Wirklichkeit. Y1 - 2015 UR - https://zeitgeschichte-digital.de/doks/frontdoor/index/index/docId/1452 UR - https://www.zeithistorische-forschungen.de/1-2015/5194 VL - 12 IS - 1 SP - 176 EP - 187 PB - ZZF – Centre for Contemporary History: Zeithistorische Forschungen CY - Potsdam ER -