TY - CHAP A1 - Schmidt, Uta C. A2 - Lindenberger, Thomas T1 - "Das Problem heißt: Schlüsselkind". Die "Schlüsselkinderzählung" als geschlechterpolitische Inszenierung im Kalten Krieg. Einführende Überlegungen zu "Geschlecht" und "Kalter Krieg" T2 - Massenmedien im Kalten Krieg. Akteure, Bilder, Resonanzen N2 - Direkt nach dem Kriege photographierte Gerhard Gronefeld Berliner Kinder. Für sein Archiv gab er den Aufnahmen den Titel "Schlüsselkinder": Drei Jungen, in Trümmern spielend, tragen unübersehbar an einer reißfesten Schnur Wohnungsschlüssel um den Hals, wie sie in Berliner Mietskasernen üblich waren. Im Mittelpunkt des Bildes schaut ein Junge den Photographen direkt, offen, verschmitzt, doch gleichzeitig vorsichtig abwartend an. Auf seinen Knien liegt ein abgeklopfter Ziegelstein, über den die zerstörte Stadt mit in das Bild hineingenommen ist, als Spiel- wie als Arbeitsplatz, denn Steineklopfen war eine Tätigkeit, durch die sich Kinder ein paar Pfennige verdienen konnten. Gleichzeitig verweist dieser Ziegelstein im Verbund mit den sichtbaren Schlüsseln auch auf ein Abwesendes: auf die Mutter, die irgendwo "bis spät in die Nacht" arbeitet. Gronefeld, selbst „Berliner Junge“, zeigt Sympathie für die Kinder. Er dokumentiert sie ohne Anklage selbstständig als Herren über Raum und Zeit. T3 - Zeithistorische Studien - 33 Y1 - 2016 UR - https://zeitgeschichte-digital.de/doks/frontdoor/index/index/docId/494 SP - 171 EP - 202 PB - Böhlau CY - Köln ER -