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Stacheldraht: Die Analyse materieller Kultur und das Prinzip der Dingbedeutsamkeit

  • Mit dem Ende des Ersten Weltkrieges war der Abschied von einem bedingungslosen Fortschrittsglauben gekommen. Die Erfahrungen des Stellungskrieges und der Materialschlacht munitionierten die Fortschrittskritik. Die universitäre Etablierung des Fachs Volkskunde im Jahr 1919 war seit den letzten beiden Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts durch wissenschaftliche Zeitschriften, Kongresse und museale Sammlungen vorbereitet und von der »Suche nach dem Elementaren in der Kultur« begleitet worden. Die Hinwendung zu den Dingen, vor allem zu Arbeits- und Hausgerät aus europäischen Reliktgebieten, spielte in diesem Prozess eine wichtige Rolle. Die Frage nach ihrer Bedeutung und Sinnaufladung verdichtete sich mit der Disziplinierung, auch wenn die Erforschung der materiellen Kultur nicht der einzige Gegenstand des Faches war, das sich aus den Philologien herausbildete. Geht man davon aus, dass das 19. Jahrhundert das »Saeculum der Dinge« ist, weil die industrielle Massenproduktion die Verfügbarkeit sowie den Verbrauch der Dinge seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts immens steigerte, dann führt der Weg zu der intensivierten Aufmerksamkeit für die Dinge des Alltags in Kunst, Literatur und Wissenschaft in die ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts.

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Metadaten
Author:Gudrun M. KönigGND
URL:http://www.zeithistorische-forschungen.de/sites/default/files/medien/material/2016-3/Koenig_2004.pdf
Parent Title (German):Österreichische Zeitschrift für Geschichtswissenschaften
Document Type:Journal Article
Language:German
Date of Publication (online):2017/01/17
Date of first Publication:2017/02/16
Release Date:2017/02/16
Volume:15
Issue:H. 4
First Page:50
Last Page:72
ZZF Topic-Classification:Geschichtstheorie(n)
Begriffe
Materielle Kultur
Wissenschaft
Wissen
ZZF Chronological-Classification:ohne epochalen Schwerpunkt
ZZF Regional-Classification:ohne regionalen Schwerpunkt
Studies in Contemporary History: Materials:3/2016 Der Wert der Dinge 3/2016
Licence (German):License LogoMit freundlicher Genehmigung des jeweiligen Autors / Verlags für Online-Ausgabe der Zeitschrift Zeithistorische Forschungen