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  • Erdogan, Julia Gül (1)
  • Kimmerle, Elisabeth (1)
  • Muschiol, Darius (1)
  • Seefelder, Stefan (1)

Year of publication

  • 2025 (2)
  • 2021 (1)
  • 2024 (1)

Document Type

  • Book (4)

Language

  • German (4)

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Avantgarde der Computernutzung. Hackerkulturen der Bundesrepublik und der DDR (2021)
Erdogan, Julia Gül
Hacker und Haecksen zählen zur Avantgarde der Computerisierung. Seit den späten 1970er-Jahren bildeten sie sich in der Bundesrepublik und in der DDR zu eigensinnigen ComputernutzerInnen mit einschlägigem Wissen heraus. Sie eigneten sich das Medium spielerisch an, schufen Kontakträume und brachten sich so aktiv in den Prozess der Computerisierung ein. Durch ihre Grenzüberschreitungen zeigten sie dabei Chancen und Risiken der Digitalisierung auf. Julia Gül Erdogan geht der Entstehung der Hackerkulturen in Ost- und Westdeutschland nach. Sie analysiert, wie deren teils subversive Praktiken Machtgefüge in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft herausforderten. Zugleich verdeutlicht die Arbeit Gemeinsamkeiten und Unterschiede der frühen sub- und gegenkulturellen Computernutzung in den beiden deutschen Teilstaaten.
Einzeltäter? Rechtsterroristische Akteure in der alten Bundesrepublik (2024)
Muschiol, Darius
Der Rechtsterrorismus in der Bonner Republik wird erstmals eingehend in seiner ganzen Bandbreite untersucht. Der Rechtsterrorismus wurde in Deutschland jahrzehntelang als Problem für die innere Sicherheit unterschätzt. Das Bild vom verwirrten Einzeltäter prägte den Diskurs. Erst die Aufdeckung der Morde des »Nationalsozialistischen Untergrunds« (NSU) machte Politik und Gesellschaft die unmittelbare Gefahr bewusst. Auch die bundesdeutsche Zeitgeschichte befasste sich lange kaum mit dem Rechtsterrorismus, obwohl dessen Geschichte bis in die frühen 1960er Jahre zurück reicht. Darius Muschiol untersucht anhand vielfältiger Akten und Dokumente den Entstehungs- und Entwicklungsprozess des bundesdeutschen Rechtsterrorismus bis 1990. Er blickt auf die Radikalisierungsprozesse der Rechtsterroristen, deren Vernetzungen, ihr Agieren und die Bewertung dieser Gewalt durch Politik, Justiz und Öffentlichkeit. Zudem stehen die jeweiligen Feindbilder, die gesellschaftliche Einbettung des Terrorismus und dessen Kommunikationsstrategien im Vordergrund. Im Blick stehen dabei auch bekannte Gruppierungen und Ereignisse wie die »Wehrsportgruppe Hoffmann« oder das Oktoberfestattentat 1980, vor allem aber zahlreiche bislang kaum oder unbekannte Akteure. Ebenso zeigt der Autor die gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Reaktionen. Dabei arbeitet er insbesondere heraus, dass es sich eben nicht um Einzeltäter handelte, sondern dass gerade diese Sicht die Gewalt verharmloste. Darius Muschiol ergänzt damit den Blick auf die Demokratiegeschichte der Bundesrepublik wesentlich.
Frauen in Bewegung. Politische Räume von Migrantinnen aus der Türkei in West-Berlin (2025)
Kimmerle, Elisabeth
Wie Frauen aus der Türkei ihre politischen Handlungsspielräume zwischen West-Berlin und der Türkei erweiterten - eine neue Perspektive auf Migration, Geschlecht und politische Bewegungen. Migration hat die deutsche Gesellschaft tiefgreifend verändert. Wenig Beachtung als politische Akteurinnen fanden bislang Frauen, die seit den 1960er Jahren auch aus der Türkei zur Arbeit nach Westdeutschland kamen. Dabei waren Migrantinnen oft treibende Kräfte sozialen und politischen Wandels. Ob Vereinbarkeit von Lohnarbeit und Familie, kommunales Wahlrecht oder eigenständiges Aufenthaltsrecht: Migrantinnen brachten Themen auf die politische Agenda, die geltende Konzepte von Arbeit, Geschlecht und Staatsbürgerschaft in Frage stellten. Elisabeth Kimmerle untersucht am Beispiel von West-Berlin, wie Migrantinnen aus der Türkei für ihre Rechte kämpften. Entlang sozialer Räume wie der Fabrik, dem Frauenwohnheim, der Straße und Frauenläden zeichnet sie den Wandel migrantischer Selbstorganisation zwischen 1961 und 1989 aus transnationaler und geschlechtergeschichtlicher Perspektive nach. Anhand zahlreicher Archivquellen und Interviews mit Zeitzeuginnen werden deren Erfahrungen und politische Räume jenseits von Parteien und Gewerkschaften sichtbar. Diese intersektionale Perspektive auf Migration und Geschlecht bietet neue Einblicke in die Geschichte migrantischer Kämpfe und zeigt, wie das »Private« in der Einwanderungsgesellschaft zum Politischen wurde.
Postkolonialer Partner? Die deutsch-togoischen Beziehungen 1960-1993 (2025)
Seefelder, Stefan
Die deutsch-togoischen Beziehungen nach 1960 werden erstmals eingehend untersucht. In den 1880er Jahren errichtete das wilhelminische Kaiserreich ein »deutsches Schutzgebiet Togo«, das seinerzeit als »Musterkolonie« galt. Dieser Mythos wirkte auch lange nach dem Ende der deutschen Herrschaft 1914 bis in die 1980er Jahre fort. Welche Beziehungen die Bundesrepublik und Togo vor diesem Hintergrund nach 1945 aufbauten, war dennoch bislang kaum erforscht. Stefan Seefelder zeigt erstmals, wie Togo zum Experimentierfeld der Entwicklungshilfe und einer eigenständigen Außenpolitik der Bundesrepublik im Globalen Süden wurde. Anhand zahlreicher Akten aus deutschen, togoischen und ghanaischen Archiven bietet der Autor einen fundierten Einblick in den deutsch-togoischen Austausch von der Unabhängigkeit 1960 bis zur Einstellung der diplomatischen Beziehungen 1993. Dabei werden sowohl die gemeinsamen politischen und wirtschaftlichen Interessen als auch die Herausforderungen und das Scheitern vieler Kooperationen deutlich. Fallstudien zur Entwicklungshilfe, zur Infrastruktur der Hauptstadt Lomé und zur Rolle Togos im Ost-West-Konflikt vertiefen das Verständnis für die vielschichtigen Dynamiken dieser Beziehungen.
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