• Treffer 34 von 34
Zurück zur Trefferliste

„Virtual History“. Geschichte als Fernsehen

  • Der Artikel widmet sich aus medienwissenschaftlicher Perspektive der „televisiven Historiographie“ und speziell dem Format „Virtual History“, welches der Sender „Discovery Channel“ entwickelt hat. Dieses Sendeformat versucht mittels aufwändiger digitaler Techniken, Bildmaterial von historischen Ereignissen neu zu produzieren, das dennoch einer historischen „Realität“ entsprechen soll und als „authentisch“ deklariert wird. Ausgehend von der Annahme, dass das Fernsehen generell weniger dem Authentischen als dem Falschen und der Verfälschung verpflichtet ist, fragt der Artikel nach der „Indexikalität“ virtueller digitaler Fernsehbilder. Im Anschluss an Maurice Halbwachs’ Unterscheidung von Geschichte und Gedächtnis wird die These entwickelt, dass der klassische Film mit der Konstitutionslogik der Geschichte korrespondiert, während das Fernsehen ein paradoxes Gedächtnismedium ist: Indem es überall dabei (gewesen) sein will, unterläuft es die operative Gedächtnisfunktion, zwischen Erinnern und Vergessen zu unterscheiden.
  • This article adopts a media studies approach in its analysis of ‘television historiography’, in particular of the ‘virtual history’ format developed by ‘Discovery Channel’. This format attempts to produce, with the help of elaborate digital technologies, new visual materials depicting historical events – materials which should nonetheless be in keeping with historical ‘reality’ and be seen to be ‘authentic’. Beginning with the assumption that television is generally a source less of authenticity than of falsehood and distortion, the article enquires into the ‘indexicality’ of virtual digital television images. Drawing on Maurice Halbwachs’ distinction between history and memory, the author argues that classic film is commensurate with the structural logic of history, whereas television is a paradoxical medium of memory. For, insofar as television wants to be and to have been present at the action, it undermines the strategic function of memory, which is to distinguish between remembering and forgetting.

Volltext Dateien herunterladen

Metadaten exportieren

Weitere Dienste

Teilen auf Twitter Suche bei Google Scholar
Metadaten
Verfasserangaben:Lorenz EngellGND
URL:https://www.zeithistorische-forschungen.de/3-2009/4464
DOI:https://doi.org/10.14765/zzf.dok-1808
Titel des übergeordneten Werkes (Deutsch):Zeithistorische Forschungen – Studies in Contemporary History
Verlag:ZZF – Centre for Contemporary History: Zeithistorische Forschungen
Verlagsort:Potsdam
Dokumentart:Wissenschaftlicher Artikel (Zeitschrift)
Sprache:Deutsch
Datum der Veröffentlichung (online):10.05.2010
Datum der Erstveröffentlichung:10.05.2010
Datum der Freischaltung:16.07.2020
Jahrgang:6
Ausgabe / Heft:3
Erste Seite:391
Letzte Seite:412
ZZF-Zeitklassifikation:20. Jahrhundert
1945-
1900-1945
21. Jahrhundert
ZZF-Regionalklassifikation:ohne regionalen Schwerpunkt
ZZF-Themenklassifikation:Gedächtnis
Public History
Visual History
Computerisierung
Fernsehen
Film
Erinnerung
Online-Portale:Zeithistorische Forschungen
Zeithistorische Forschungen: Originalbeiträge:3 / 2009 Populäre Geschichtsschreibung
Lizenz (Deutsch):License LogoZZF - Clio Lizenz