(Staats-)Gewalt und moderne Gesellschaft. Der Mythos vom Verschwinden der Gewalt
- Wenn es darum geht, die moderne Gesellschaft gegenüber anderen abzugrenzen, ist die Frage des Umgangs mit Gewalt von zentraler Bedeutung. Denn der Moderne wird gemeinhin zugeschrieben, die Gewalt in den Griff bekommen zu haben: Die Würde und Freiheit des Einzelnen gelten ihr als universelle Prinzipien, die nicht nur philosophisch diskutiert, sondern auch in Verfassungen und Gesetzen kodifiziert worden sind und sich damit zu Grundprinzipien der Organisation von Gemeinwesen entwickelt haben. Daher gebe es in modernen Gesellschaften deutlich weniger Gewalt als in früheren und als in zeitgenössischen Gesellschaften, die (noch) nicht in der Moderne angekommen seien. Historische Untersuchungen scheinen dieses Argument zu belegen.01 Die Moderne hat – so scheint es – der Gewalt also in doppeltem Sinne den Rücken gekehrt: Sie ist gewaltavers in ihren ethischen Prinzipien und gewaltarm in ihren ihren alltäglichen Lebensrealitäten.
Verfasserangaben: | Teresa Koloma BeckGND |
---|---|
URL: | https://wwwzeithistorische-forschungen.de/sites/default/files/medien/material/2018-2/Koloma_Beck_2017.pdf |
Titel des übergeordneten Werkes (Deutsch): | Aus Politik und Zeitgeschichte |
Dokumentart: | Wissenschaftlicher Artikel (Zeitschrift) |
Sprache: | Deutsch |
Jahr der Erstveröffentlichung: | 2017 |
Datum der Freischaltung: | 09.03.2021 |
Jahrgang: | 67 |
Ausgabe / Heft: | 4 |
Erste Seite: | 16 |
Letzte Seite: | 21 |
ZZF-Zeitklassifikation: | 20. Jahrhundert |
vor 1900 | |
21. Jahrhundert | |
ZZF-Themenklassifikation: | Gesellschaftsgeschichte |
Gewalt | |
ZZF-Regionalklassifikation: | ohne regionalen Schwerpunkt |
Zeithistorische Forschungen: Materialien zu Themenheften: | 2/2018 Gewaltabkehr als gesellschaftliches Projekt in der Bundesrepublik Deutschland 2/2018 |
Lizenz (Deutsch): | Mit freundlicher Genehmigung des jeweiligen Autors / Verlags für Online-Ausgabe der Zeitschrift Zeithistorische Forschungen |