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In West-Berlin existierten zur Hochzeit des Kalten Krieges zwei antinazistische Strukturen, die den gesellschaftlichen Umgang mit der extremen Rechten in der Viersektorenstadt einige Jahre lang prägten: Der Kampfbund gegen den Nazismus (KgN), der eigenen Angaben zufolge rund 200 Mitglieder hatte, und das Referat Neofaschismus (Referat N) im Bund der Verfolgten des Naziregimes (BVN), in dem ein fester Mitarbeiter und vielleicht ein Dutzend Unterstützer*innen tätig waren.
Der folgende Text beschäftigt sich mit Fragen danach, warum diese beiden Initiativen entstanden und wer in ihnen aktiv war. Vor welchen Kontinuitäten des Nazismus warnten sie, insbesondere mit Blick auf rechte Gewalt? Warum waren beide Institutionen, KgN und Referat N, nur über so kurze Zeit tätig? Hatten sie überhaupt politischen Einfluss?
Vom Arbeiterviertel zum Szene-Kiez: die geteilte Geschichte Berlins am Beispiel der Bezirke Friedrichshain und Kreuzberg sowie ihrer Entwicklung. Die traditionellen Berliner Arbeiterbezirke Friedrichshain und Kreuzberg gehören heute zu den attraktivsten Wohnlagen der Stadt. Die sanierten Mietskasernen sind gefragt wie nie zuvor. Dabei galten die beiden Bezirke lange Zeit als das Armenhaus Berlins. Nach der Teilung der Stadt lagen Friedrichshain und Kreuzberg direkt an der Grenze des Kalten Krieges zwischen Ost- und West-Berlin. Trotz der Mauer teilten sie ähnliche gesellschaftliche Herausforderungen und boten Freiräume für alternative Lebensformen sowie neue Gegenöffentlichkeiten. Seit dem Mauerfall haben sich Friedrichshain und Kreuzberg rasch wieder angenähert und bilden inzwischen einen gemeinsamen Stadtbezirk mit stetig wachsender Anziehungskraft, dessen Entwicklung jedoch immer wieder Raum für Diskussionen bietet. Hanno Hochmuth fragt nach den historischen Voraussetzungen für die heutige Gentrifizierung der beiden Altbauviertel. Er untersucht die geteilte Geschichte Berlins am Beispiel des Wohnens, der Kirche sowie des Vergnügens und zeigt, wie der Kiez in Ost und West erfunden wurde.
Christoph Classen, Achim Saupe, Hans-Ulrich Wagner
Wie stellt sich das Verhältnis von Authentizität, Medien und Geschichte
unter den Bedingungen der fortgeschrittenen Moderne dar? Der Sammelband
führt kursorisch in dieses Dreiecksverhältnis ein und zeigt die Probleme
auf, in die das Konzept von Authentizität angesichts der
Unvermeidbarkeit von Medien in historischen und generell kommunikativen
Zusammenhängen führt.
Mit Beiträgen von: Christoph Classen, Miriam Frank, Juliane Hornung,
Judith Keilbach, Sylvia Kesper-Biermann, Georg Koch, Helmut Lethen,
Michael Ostheimer, Raphael Rauch, Brigitte Sahler, Magdalena
Saryusz-Wolska, Achim Saupe, Franziska Schaaf, Julia Schumacher, Daniel
Siemens, Katja Stopka, Hans-Ulrich Wagner
Für den staatlichen norwegischen Fernsehsender NRK produzierte der Regisseur Alexander Kristiansen die vierteilige Serie „Frontkjempere“ (dt. die Frontkämpfer). Diese sollte Antworten auf die Frage geben, warum sich unter der deutschen Besatzung tausende Norweger freiwillig für die Waffen-SS rekrutieren ließen. Kurz vor der Erstausstrahlung wurde im April 2021 eine Diskussion um die Darstellung der SS-Veteranen durch die Filmemacher entfacht, als der Historiker Terje Emberland sich öffentlich von seiner Mitarbeit an der TV-Produktion distanzierte. Emberland erklärte in einem deutlichen Statement auf Facebook, „Frontkjempere“ spreche die ehemaligen Waffen-SS-Mitglieder von ihrer Verantwortung frei und reproduziere geschichtsrevisionistische Thesen.