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Gleichheit und Ungleichheit in der Volksrepublik Polen. Eine Untersuchung auf der Basis zeitgenössischer Meinungsumfragen

  • Im sozialistischen Polen war soziale Ungleichheit kaum ein Thema öffentlicher Debatten. Nach 1989 hingegen wurde sie zu einer Streitfrage, denn die Transformation erzeugte neue Formen von Armut und Reichtum bzw. machte auch ältere Formen stärker sichtbar. Hatten die Polen das politische Establishment der Volksrepublik abgewählt, weil die Regierung ihr Gleichheitsversprechen nicht hatte halten können, oder weil sie sich als unfähig erwiesen hatte, den Niedergang der Wirtschaft aufzuhalten? Meinungsumfragen, die von den 1960er-Jahren bis in die späten 1980er-Jahre durchgeführt wurden, geben darauf einige Antworten; sie werden im vorliegenden Beitrag erstmals systematisch herangezogen und quellenkritisch eingeordnet. Bis Mitte der 1980er-Jahre unterstützte ein großer Teil der Bevölkerung soziale Gleichheit und kritisierte soziale Unterschiede. Das änderte sich fundamental, als die soziale, politische und private Frustration der Bürger zusammenfiel mit einem tiefen wirtschaftlichen Niedergang. Nun wurde das bisherige System als Hindernis auf dem Weg zu radikalen marktwirtschaftlichen Reformen betrachtet. Dass mit solchen Reformen wachsende Ungleichheit verbunden sein würde, war den Befragten durchaus bewusst.
  • In the Polish People’s Republic, social inequalities were hardly a topic of public debate. After 1989, however, these inequalities became a hot topic of Polish politics, since the economic reforms had created new forms of wealth and poverty and made the problem more visible. Did the Poles vote the political establishment of the People’s Republic out of office because the government had proved unable to keep its egalitarian promises or because it had failed to prevent the decline of the economy? Opinion polls that were conducted from the early 1960s until the late 1980s give a partial answer to this question. In this article, they are for the first time interpreted and contextualized in a systematic way. Until the mid 1980s, large segments of the population supported social equality and criticized social differences. This changed fundamentally as the citizens’ social, political and private frustration coincided with a dramatic economic decline. Subsequently, the established system came to be regarded as an obstacle for radical market-oriented reforms. However, many interviewees seem to have been aware that such reforms would cause rising inequality.

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Verfasserangaben:Klaus BachmannGND
URL:https://www.zeithistorische-forschungen.de/2-2013/4401
DOI:https://doi.org/10.14765/zzf.dok-1535
Titel des übergeordneten Werkes (Deutsch):Zeithistorische Forschungen - Studies in Contemporary History
Verlag:ZZF – Centre for Contemporary History: Zeithistorische Forschungen
Verlagsort:Potsdam
Dokumentart:Wissenschaftlicher Artikel (Zeitschrift)
Sprache:Deutsch
Datum der Veröffentlichung (online):19.08.2013
Datum der Erstveröffentlichung:19.08.2013
Datum der Freischaltung:07.08.2019
Jahrgang:10
Ausgabe / Heft:2
Erste Seite:219
Letzte Seite:242
ZZF-Regionalklassifikation:Europa
Europa / Mittel-/Osteuropa
Europa / Mittel-/Osteuropa / Polen
ZZF-Zeitklassifikation:1945-
ZZF-Themenklassifikation:Soziales
Politik
Staatssozialismus
Kommunismus
Klassen
Sozialstruktur
Online-Portale:Zeithistorische Forschungen
Zeithistorische Forschungen: Originalbeiträge:2 / 2013 Soziale Ungleichheit im Staatssozialismus
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