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Experten, Stiftungen und Politik. Zur Genese des globalen Diskurses über Bevölkerung seit 1945

  • Der Aufsatz untersucht die weltweite Popularisierung des bevölkerungspolitischen Diskurses und leistet damit einen Beitrag zur kritischen Historisierung gegenwärtiger Deutungsmuster. Wie und warum entwickelte sich ein zunächst nur von wenigen Experten als Problem wahrgenommenes Phänomen zu einem globalen Diskurs über die Gegenwart und Zukunft der Menschheit? Im Kontext von Kaltem Krieg und Dekolonisierung rückte das Bevölkerungswachstum in der „Dritten Welt“ in den Mittelpunkt demographischer Überlegungen. Amerikanische Stiftungen, überzeugt von der humanitären und sicherheitspolitischen Relevanz des Bevölkerungswachstums, setzten sich massiv für eine globale biopolitische Steuerung ein. Seit Beginn der 1960er-Jahre beeinflussten die Stiftungen und die „epistemische Gemeinschaft“ der Bevölkerungsexperten dann auch maßgeblich das Handeln der US-Regierung. Schließlich schwenkten die Vereinten Nationen um 1970 ebenfalls auf eine neo-malthusianische Politik ein. Damit entwickelte sich die Steuerung des Bevölkerungswachstums zu einem zentralen, weithin unstrittigen, aber doch interessengeleiteten Aspekt von Weltinnenpolitik.
  • This article analyses the global proliferation of demographic discourse and contributes to a critical historicisation of current world views. Why and how did a phenomenon, which was initially regarded as a problem only by a few experts, turn into a global discussion about the present state and future of mankind? In the context of the Cold War and decolonisation, population growth in the Third World became the focal point of demographic deliberations. Convinced of the humanitarian relevance of population growth and its influence on security, American foundations strongly supported global biopolitical control. From the early 1960s, foundations and the ‘epistemic community’ of demographers decisively influenced governmental policies of the United States. By 1970, the United Nations also subscribed to neo-Malthusian policies. The control of population growth thus became a central aspect of global governance which, though not a subject for controversy, was driven by different interests.

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Verfasserangaben:Marc FreyGND
URL:https://www.zeithistorische-forschungen.de/1-2-2007/4477
DOI:https://doi.org/10.14765/zzf.dok-1917
Titel des übergeordneten Werkes (Deutsch):Zeithistorische Forschungen – Studies in Contemporary History
Verlag:ZZF – Centre for Contemporary History: Zeithistorische Forschungen
Verlagsort:Potsdam
Dokumentart:Wissenschaftlicher Artikel (Zeitschrift)
Sprache:Deutsch
Datum der Veröffentlichung (online):23.01.2008
Datum der Erstveröffentlichung:23.01.2008
Datum der Freischaltung:21.09.2020
Jahrgang:4
Ausgabe / Heft:1-2
Erste Seite:137
Letzte Seite:159
ZZF-Regionalklassifikation:Amerika
Amerika / Nordamerika
Amerika / Nordamerika / USA
regional übergreifend
ZZF-Zeitklassifikation:1945-
ZZF-Themenklassifikation:Politik
Bevölkerung
Transnationale Geschichte
Entwicklungspolitik
Global History
Weltgeschichte
Internationale Organisationen
Internationale Beziehungen
Wissenschaft
Zukunftsvorstellungen
Online-Portale:Zeithistorische Forschungen
Zeithistorische Forschungen: Originalbeiträge:1-2 / 2007 Offenes Heft
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