Gewalt – Stochern in unübersichtlichem Gelände

  • Vorbei sind die Zeiten, als man sich mit Bemerkungen, daß die meisten Kontroversen über Gewalt aus einem »poor use of words« (Chesnais) resultierten, automatisch auf der »sicheren« Seite wähnen konnte, wenn man nur genügend differenzierte. Vorbei sind auch die Zeiten, in denen Gewalt als ein nichtssagendes Modewort bezeichnet werden konnte, weil »jeder über Gewalt redet, und keiner wirklich darüber nachdenkt« (Hobsbawm). Das Thema Gewalt ist in aller Munde, auch wenn damit je nach politischem, ideologischem oder sozialem Standpunkt höchst unterschiedliche Sachverhalte assoziiert werden. Entsprechend begegnet uns Gewalt in einer Vielzahl von begrifflichen Differenzierungen (direkte und indirekte Gewalt; personale, strukturelle, kulturelle und symbolische Gewalt; psychische Gewalt; progressive und reaktionäre Gewalt; instrumentelle und expressive Gewalt, staatliche Gewalt; legale und illegale Gewalt; legitime und illegitime Gewalt; verdeckte und offene Gewalt – die Liste ließe sich leicht fortführen), in vielen Arten und Formen [...], im privaten Alltag und in der offiziellen Politik, in Strukturen und Sprache eingelagert. Gewalt ist allgegenwärtig, vergeht doch kein Tag, an dem nicht Medien und Presse über die neuesten Gewalttaten und Greuel berichten.

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Metadaten
Author:Peter ImbuschGND
URL:http://www.zeithistorische-forschungen.de/zol/sites/default/files/medien/material/Imbusch%20Mittelweg%2036%202000.pdf
Parent Title (German):Mittelweg 36
Document Type:Journal Article
Language:German
Date of Publication (online):2008/01/01
Year of first Publication:2000
Release Date:2014/01/15
Volume:9
First Page:24
Last Page:40
ZZF Chronological-Classification:2000er
1990er
ZZF Topic-Classification:Gewalt
ZZF Regional-Classification:ohne regionalen Schwerpunkt
Studies in Contemporary History: Materials:1/2008 Gewalt: Räume und Kulturen 1/2008 / Zum Thema
Licence (German):License LogoMit freundlicher Genehmigung des jeweiligen Autors / Verlags für Online-Ausgabe der Zeitschrift Zeithistorische Forschungen