Jenseits von Marienborn oder: Kalter Krieg privat

  • Das Ende des Kalten Krieges oder wie man alt wird. Man wird unwillkürlich zum Historiker der Zeit, deren Zeitgenosse man gewesen ist. Eine Epoche ist zu Ende gegangen, und wenn man diese beschreibt, beschreibt man zugleich auch ein Stück des eigenen Lebens, und umgekehrt: Das individuelle Leben fällt mit der historischen Zeit zusammen. Das hat nichts mit Selbstliebe oder Selbstüberschätzung zu tun. Man merkt es, wenn man mit jungen Leuten zusammen ist, mit denen man über Ereignisse spricht, die vor ihrer Geburt liegen, die man selbst aber miterlebt hat. Man berichtet aus der eigenen Zeit, die ihre Vorzeit ist. Es ist lohnend, sich dieser Zeit genau zu erinnern. Die subjektive Erinnerung bewahrt Details, Nuancen, Valeurs, die im Betrieb der Geschichtsforschung entweder gar nicht vorkommen oder später, wenn man deren Fehlen bemerkt, mühsam rekonstruiert werden müssen.

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Metadaten
Author:Karl SchlögelGND
URL:https://www.zeithistorische-forschungen.de/2-2008/4682
DOI:https://doi.org/10.14765/zzf.dok-1860
Parent Title (German):Zeithistorische Forschungen – Studies in Contemporary History
Publisher:ZZF – Centre for Contemporary History: Zeithistorische Forschungen
Place of publication:Potsdam
Document Type:Journal Article
Language:German
Date of Publication (online):2009/05/15
Date of first Publication:2009/05/15
Release Date:2020/09/02
Volume:5
Issue:2
First Page:283
Last Page:298
ZZF Topic-Classification:Alltag
Politik
Kalter Krieg
Transnationale Geschichte
Global History
Weltgeschichte
Internationale Beziehungen
Cold War Studies
Verflechtung
ZZF Chronological-Classification:1945-
ZZF Regional-Classification:regional übergreifend
Web-Publications:Zeithistorische Forschungen
Studies in Contemporary History: Articles:2 / 2008 Offenes Heft
Licence (German):License LogoZZF - Clio Lizenz