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Systeme und Organisationen unter Stress. Zur Geschichte der sozialwissenschaftlichen Katastrophenforschung (1949–1979)

  • Wie reagieren Menschen auf Katastrophen? Wie lassen sich Bevölkerungen in Extremsituationen führen? Mit diesen Fragen beschäftigten sich in den 1950er-, 1960er- und 1970er-Jahren mehrere US-amerikanische, teilweise durch die Armee finanzierte Forschungsgruppen. Sie waren interdisziplinär zusammengesetzt, aber mehrheitlich soziologisch ausgerichtet. Innerhalb wie außerhalb der USA studierten sie das Stressverhalten von Individuen und Gruppen in Tornados, eingeschneiten Autobahnraststätten und »racial riots« sowie ergänzend in Laborsimulationen. Anhand zeitgenössischer Publikationen und interner Akten werden in diesem Aufsatz die Erkenntnisinteressen und Untersuchungsfelder der sozialwissenschaftlichen Katastrophenforschung, ihre Befunde und deren Nutzung dargestellt. Die Tätigkeit der Wissenschaftler/innen stand im Kontext des Kalten Kriegs und eines sich verschiebenden Gefahrensinns. Dabei ließen sich die Forscher/innen keineswegs vollständig politisch vereinnahmen, sondern verfolgten durchaus eigene Interessen und gaben mitunter Antworten, die den Intentionen der Auftraggeber zuwiderliefen.
  • How do human beings behave in a disaster? How can populations be governed in extreme situations? These were some of the questions that drove the activities of several American, partly army-funded, research groups during the 1950s, ’60s and ’70s. These groups were interdisciplinary but mainly interested in sociological questions. In the US and abroad, they studied the stress reactions of individuals and groups in tornados, blizzards and racial riots, as well as during laboratory simulations. Analysing some of their publications and internal documents, this article explores the research goals and findings of social science disaster research and their application. The researchers’ activities must be interpreted in the context of the Cold War and of changing conceptions of danger. However, the paper shows that their work was by no means fully determined by the political agenda of their sponsors – they followed their own research interests, producing results that sometimes deeply questioned the intentions and policies of their patrons.

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Verfasserangaben:Cécile Stephanie StehrenbergerGND
URL:https://www.zeithistorische-forschungen.de/3-2014/5140
DOI:https://doi.org/10.14765/zzf.dok-1473
Titel des übergeordneten Werkes (Deutsch):Zeithistorische Forschungen - Studies in Contemporary History
Verlag:ZZF – Centre for Contemporary History: Zeithistorische Forschungen
Verlagsort:Potsdam
Dokumentart:Wissenschaftlicher Artikel (Zeitschrift)
Sprache:Deutsch
Datum der Veröffentlichung (online):07.01.2015
Datum der Erstveröffentlichung:07.01.2015
Datum der Freischaltung:26.07.2019
Jahrgang:11
Ausgabe / Heft:3
Erste Seite:406
Letzte Seite:424
ZZF-Zeitklassifikation:1970er
1950er
1960er
1945-
ZZF-Regionalklassifikation:Amerika
Amerika / Nordamerika
Amerika / Nordamerika / USA
regional übergreifend
ZZF-Themenklassifikation:Soziales
Kalter Krieg
Cold War Studies
Mentalität
Wissenschaft
Zeit
Online-Portale:Zeithistorische Forschungen
Zeithistorische Forschungen: Originalbeiträge:3 / 2014 Stress!
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